Allen Warnungen zum Trotz

Experten und Expertinnen warnen seit Jahren und in den Schulen wird das den Kindern bereits früh vermittelt: Vorsicht vor zu privaten Fotos im Internet. Dennoch posten nach wie vor Eltern Fotos ihrer Kinder auf Facebook & Co, darunter auch solche, die in privaten Räumen und nicht unheiklen Situationen gemacht wurden, wie SeetalR bei einer Recherche unter Seetaler Userinnen und User festgestellt hat.

Für das Phänomen, dass Eltern Fotos ihrer Familie und vor allem der Kinder ins Netzstellen gibt es mittlerweile sogar ein Wort: Sharenting, ein Wort welches sich aus share, also tielen, und parenting, Elternschaft zusammensetzt. Dabei wird aber oft die Privatsphäre des Kindes missachtet, wie auch Pro Juventute auf der eigenen Homepage betont. Die Organisation stellt denn auch die Fragen: "Steckt hinter dem Phänomen, das Familienleben öffentlich zu machen, wirklich nur Freude an den Kindern oder geht es auch um Zugehörigkeit? Erhofft man sich womöglich, aus dem Familienleben Kapital zu schlagen oder fehlt es einfach an der nötigen Sensibilität?" Sicher ist, das Netz ist voll von Kinderfotos, obwohl Expertinnen und Experten eindringlich davor warnen. SeetalR benötigte nur wenige Minuten, um Dutzende von Fotos auf Facebook zu finden, welche Eltern von ihren Kindern erstellt und geteilt haben.Doch auch Kinder haben das Recht auf ihre Bilder und die Eltern werden vielleicht dereinst von ihnen mit der Frage konfrontiert, warum sie solche Fotos veröffentlicht haben. Vor allem Jugendliche finden es mitunter alles andere als lustig, Fotos von sich als Baby oder Kind, zum Teil sogar leichtbekleidet, im Netz zu finden. Und wir alle wissen: Einmal im Netz, immer im Netz. Die Annahme übrigens, dass Eltern entscheiden können, was mit den Bildern geschieht, welche sie gemacht haben, ist falsch. "Jeder Mensch hat das Recht am eigenen Bild und auch die Kinderrechtskonvention sieht in Artikel 16 den Schutz der Privatsphäre vor", so Pro Juventute.

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